Wasserstoff-Messe startet in Hamburg

 28. Oktober 2024

Hydrogen Technology Expo Europe, Hamburg 23. und 24. Oktober 2024

Internationale Kooperationen zur rechtzeitigen Energiewende erforderlich / 2023 investierte China 23,4 Milliarden Euro in grünen Wasserstoff


In Hamburg fand erstmals die Hydrogen Technology Expo Europe statt. Sie ist nach Aussage der Veranstalter die weltgrößte Fachveranstaltung, die sich Wasserstofftechnologien als Beitrag zur künftigen Energieversorgung widmet. Die großen chinesischen Konzerne der Wasserstoffbranche fehlten weitgehend, obwohl in China bereits mehr Wasserstoffprojekte als im Rest der Welt in Betrieb gingen. Diese Konzerne waren eher auf der Branchenmesse WindEnergy oder der Schiffsmesse SMM zu sehen, welche die Hamburg Messe mit der Hydrogen Technology Expo Europe zu einem Themenschwerpunkt grüne Energie bündelt.

Auch auf der Bahnmesse InnoTrans oder der Automesse IAA-Transportation waren im vergangenen Monat praktische Anwendungen der Wasserstofftechnologie chinesischer Firmen zu sehen. In Hamburg stellten aus China eher Zulieferunternehmen aus, welche ihre Technologien und Produkte aus China nach Europa bringen möchten. Dabei zeigt sich, dass China Wasserstofftechnik nicht als isoliertes System sieht, sondern als integrierten Teil einer globalen Energiewende.

Hypesom: grüner Wasserstoff braucht grüne Energie

Hypesom aus Bargteheide zeigte ein solches Modell in Form eines Energieparks, welche in China bereits vielfach in Betrieb gingen. Grüner Strom wird dabei mit Solar- und Windkraft produziert und überschüssige Energie in Wasserstoff umgewandelt oder in riesigen Batterien gespeichert. Zudem wird der Wasserstoff zum Teil auch in Fabriken vor Ort weiterverarbeitet zu grünem Ammoniak oder Methanol.

Für diese Projekte arbeitet Hypesom unter anderem auch mit großen chinesischen Konzernen zusammen. Diese bieten nicht nur ausgereifte Technologien und durch große Skalenerträge günstige Preise. Sie haben auch Erfahrungen mit solch komplexen Anlagen, und diese sind auch im praktischen Betrieb getestet. Dies spart Zeit. Erste Projekte hat Hypesom im Aufbau von Solarfarmen umgesetzt.

Wichtig ist dabei, dass die Projekte aus Deutschland heraus betreut werden, deutsche Standards gelten. Hypesom ist ein hundertprozentig deutsches Unternehmen und arbeitet vor Ort mit Projektentwicklern, Kommunen und weiteren Partnern zusammen. So wird sichergestellt, dass diese Technologie vor Ort optimal funktioniert und es keine Sicherheitsmängel gibt.

Doch es geht um die Bekämpfung des Klimawandels, um Minimierung der CO₂-Belastung mit vielen Mitteln. Hier spielt auch die Biomasse eine Rolle. Dafür bringt das Unternehmen die Kulturpflanze Super Arundo auf den Markt, die nicht nur die CO₂-Absorption maximiert. Ein Hektar kann jährlich bis zu 15 Tonnen CO₂ aufnehmen. Super Arundo gedeiht unter einfachen Bedingungen – von Ödland und Sümpfen bis hin zu salzhaltigen Gebieten. Im Rahmen der gewollten Wiedervernässung von Mooren auch für die Landwirtschaft eine Alternative, da sie bei der Landabgabe auch Ertragsfläche verlieren. Hypesom verwandelt die Biomasse von Super Arundo in umweltfreundlichen Wasserstoff. Aus einer Tonne Biomasse wird etwa 1.180 Kubikmeter Wasserstoff gewonnen. Diese nachhaltige Methode demonstriert das Engagement für grüne Chemie und hilft, industrielle Prozesse umweltfreundlicher zu gestalten, so Hypesom.

China investierte über 230-mal so viel in grünen Wasserstoff wie die EU

Woher kommt der gewaltige Technologie- und Preisvorsprung Chinas bei grüner Energie? Im vergangenen Jahr investierte China über 230-mal so viel in grünen Wasserstoff wie die EU. Dies führt dazu, dass China damit nicht nur einen Technologievorsprung aufbaut, sondern auch durch Skaleneffekte für sinkende Preise sorgt. Mit dem ehrgeizigen Ziel, bis 2030 eine Produktionskapazität von 100 GW grünem Wasserstoff zu erreichen, positioniert sich China an der Spitze der globalen Energiewende und unterstreicht sein Engagement für eine nachhaltige Energiezukunft. China hat im Jahr 2023 seine Ambitionen im Bereich grüner Wasserstoff mit Investitionen von 189 Milliarden Yuan (23,4 Milliarden Euro) untermauert und sich damit eine Spitzenposition im globalen Vergleich gesichert. Im Gegensatz dazu hat die Europäische Union im selben Zeitraum 800 Millionen Euro für die Produktion von grünem Wasserstoff bereitgestellt, berichtet Finanzmarktwelt.

Grüner Wasserstoff basiert auf Wind- und Solarenergie

Darüber hinaus hat China einen umfassenden mittelfristigen Entwicklungsplan für die Wasserstoffwirtschaft von 2021 bis 2035 verabschiedet. Dieser Plan definiert nicht nur die strategische Ausrichtung, sondern legt auch die regulatorischen Grundlagen fest, die notwendig sind, um die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff zu fördern. Die Regierung zielt darauf ab, die Elektrolysekapazitäten zu erhöhen, indem sie Strom aus erneuerbaren Quellen wie Wind- und Solarenergie nutzt.

Riesige Wasserstoffprojekte im Bau

Im Jahr 2024 hat China seine Bemühungen zur Steigerung der grünen Wasserstoffproduktion weiter intensiviert. Bereits im ersten Quartal wurden Projekte initiiert, die 80 Prozent der Gesamtzahl des Vorjahres erreichten und 80 Prozent der Investitionen von 2023 entsprachen. Zu den herausragenden Projekten zählt das Sinopec Green Hydrogen Pilot Project in Kuqa, Xinjiang, das eine Jahresproduktion von 20.000 Tonnen grünem Wasserstoff vorsieht. Dieses Projekt ist besonders bemerkenswert, da es das weltweit größte Projekt zur Herstellung von grünem Photovoltaik-Wasserstoff darstellt.

Ein weiteres Schlüsselprojekt ist das Integrated Solar, Wind and Hydrogen Project in der Inneren Mongolei, das 1,85 GW Solarenergie und 370 MW Windkraft nutzen wird, um jährlich 66.900 Tonnen grünen Wasserstoff zu produzieren. Zum Vergleich: Die derzeit größte Anlage in Europa, die des Düngemittelproduzenten Yara in Porsgrunn, Norwegen, produziert etwa zehn Tonnen täglich, als etwa 3 bis 4.000 Tonnen im Jahr. Diese Projekte sind Teil einer strategischen Initiative, die darauf abzielt, die Produktionskapazitäten für grünen Wasserstoff signifikant zu erhöhen und die industrielle Dekarbonisierung voranzutreiben, so die Finanzmarktwelt.

Die Energiewende stellt sowohl für Europa als auch für China eine enorme Herausforderung dar, doch die Strategien, die beide Wirtschaftsräume verfolgen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Europa frühzeitig auf die Dekarbonisierung des Energiesektors gesetzt hat und nun vor der Aufgabe steht, ausreichende Speicherkapazitäten zu schaffen, verfolgt China einen parallelen Ansatz. Durch den gleichzeitigen Ausbau erneuerbarer Energien und der dazugehörigen Infrastruktur für Energiespeicher, einschließlich Wasserpumpstationen und grünem Wasserstoff, zeigt China eine umfassende Integration von Energieerzeugung und -speicherung.

Europas Subventionsprogramme zu komplex und zu bürokratisch

Der europäische Wasserstoffmarkt hat laut der Untersuchung der Boston Consulting Group (BCG) aktuell ein Volumen von rund 25 Milliarden US-Dollar, wird aber von China abgehängt. „Europa droht nach der Solar- und Batterietechnologie eine weitere aussichtsreiche grüne Industrie an China zu verlieren“, warnt BCG-Partner Sebastian Schrapp. Die EU fördere die Wasserstofftechnik zwar in ähnlicher Höhe wie die Regierung in Peking, doch seien Europas Subventionsprogramme „zu komplex und zu bürokratisch“. Damit folge die Regierung ihrem industriepolitischen Prinzip, das Wachstum eines Wirtschaftszweigs durch vorausgehende staatliche Investitionen anzuregen, so die Studie. In der EU werde die Wasserstoffbranche dagegen durch „unklare und inkonsistente regulatorische Rahmenbedingungen sowie die Verzögerung von Projekten“ gebremst. Die chinesische Industrie könne ihre Geräte derzeit um bis zu 80 Prozent günstiger anbieten als Hersteller aus Europa, fasst „Der Spiegel“ die Ergebnisse einer aktuellen Studie der BCG zusammen.

Es geht um die globale Energiewende und die Weltmärkte

Sich dem zu verschließen könnte bedeuten, die Weltmärkte an China zu verlieren. Kooperationen mit China fördern dagegen die Branche in Europa, kann sie stärker machen. Europa kann von den Erfolgen in China lernen, wie die Wasserstofftechnolgie als integraler Bestandteil einer grünen Wirtschaft schnell und kostengünstig aufgebaut werden kann. Dabei besteht der Erfolg weniger darin, dass die Projekte zentralstaatlich vorgegeben werden, sondern mehr darin, dass viele Akteure in die Planungen einbezogen sind und viele Firmen in einem marktwirtschaftlichen System hart untereinander konkurrieren. Der zentralstaatliche Plan dirigiert diese Initiativen eher, und die Industriepolitik ist mehr mit der südkoreanischen und japanischen staatlichen Industriepolitik vergleichbar. Der oft heraufbeschworene politische Systemkampf ist eher ein kultureller Systemwettbewerb mit Ostasien.

China in allen Umwelttechnologien weltgrößter Markt

Es scheint etwas in Vergessenheit zu geraten: Der Klimawandel bedroht die Zukunft unserer Erde. Nur durch ein rasches Umsteuern und ein emissionsfreie Energiesystems sind die schlimmsten Katastrophen abzuwenden. Dies kann nur durch eine intensivere internationale Zusammenarbeit und noch mehr durch technologische Zusammenarbeit gelingen.

„Jede Sekunde, die wir warten, ist Zeit, die wir für Verbesserungen verlieren“, sagte Stellantis-CEO Carlos Tavares auf dem Pariser Automobilsalon und meinte damit Verzögerungen der EU-Emissionsziele für 2025, wie sie manche Automanager und Politiker einfordern. China hat seine Ziele bereits vorzeitig im Automobilbereich erreicht, und über die Hälfte der dort neu zugelassenen Autos fährt elektrisch. Chinas Anteil am globalen Markt für neue Energien erreichte im August 2024 ein Rekordhoch von 70,0 %. Dabei ist die Automobilproduktion in China in etwa so hoch wie der Absatz, es besteht dort noch kein Exportüberschuss. Die deutsche Autobranche dagegen erwirtschaftet 70 Prozent ihres Umsatzes in Ausland. „Wir exportieren hundert Mal mehr Autos nach China, als China nach Deutschland,“ sagt VDA-Verbandspräsidentin Müller gebetsmühlenhaft in ihren Interviews zum Thema China.

Das Land hat doppelt so viele Kapazitäten für Windenergie und Solarenergie im Bau wie der Rest der Welt zusammen. Doch noch mehr als die reine Menge der Umwelttechnik ist die Integration der verschiedenen Bereiche zu einem Gesamtsystem.

Trina Green Hydrogen: sicher, stabil, nachhaltig, systematisch und überlegen

Dies Gesamtsystem zeigte in Hamburg einer der chinesischen Branchenführer, Trina Green Hydrogen. Das Unternehmen gehört zu Trinasolar, das auch großtechnische Anlagen zur Herstellung von alkalischem Wasserstoff baut. Das Flaggschiff ist die Elektrolyseure der ONE-Serie. Diese fortschrittlichen Systeme zeichnen sich laut Unternehmensangaben durch folgende Merkmale aus:

- Hohe Energieeffizienz mit einem Stromverbrauch von 4,2–4,3 kWh/Nm³, rund 10 % niedriger als der Branchendurchschnitt.

- Anpassbare Wasserstoffproduktionsraten von bis zu 3.000 Nm³/h pro Einheit bieten Flexibilität für verschiedene Projektgrößen.

- Unübertroffene Stabilität, Dauerbetrieb bei geringer Last (30 % Leistung) ohne Kompromisse bei Sicherheit oder Effizienz, entscheidend für die Anpassung an schwankende Einspeisungen erneuerbarer Energien.

- Lange Betriebslebensdauer mit einer geplanten Lebensdauer von 200.000 Stunden durch Nutzung fortschrittlicher Membran- und Elektrodentechnologie.

Das System gewährleistet eine sichere und zuverlässige Wasserstoffproduktion durch Optimierung von Materialien und internen Strukturen, um die Wasserstoff-Sauerstoff-Konzentration deutlich unter den Industriestandards zu halten und so die Betriebssicherheit zu verbessern.

Die Elektrolyseure von Trina Green Hydrogen sind der Schlüssel zur integrierten „PV-Storage-Hydrogen“-Lösung des Unternehmens, die Photovoltaik-Stromerzeugung und Energiespeichersysteme mit der Wasserstoffproduktion kombiniert, um optimale Leistung zu gewährleisten und die Stromgestehungskosten (LCOE) zu senken. Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass die Wasserstoffproduktion nicht nur umweltfreundlich, sondern auch in industriellen Anwendungen wirtschaftlich wettbewerbsfähig ist.

Seit 2021 baut Trina Green Hydrogen seine Wasserstoffproduktionskapazitäten aus; eine 1-GW-Produktionsanlage ist bereits in Betrieb. Das Unternehmen wird in Kürze eine zweite Produktionsbasis in Yangzhou, China, in Betrieb nehmen, die seine Produktionskapazität auf 2,5 GW erhöht und es ihm ermöglicht, bis zu 500 Elektrolyseure pro Jahr zu produzieren.

Sungrow Nummer eins bei PV-Wechselrichtern

Bis Juni 2024 hat Sungrow weltweit 605 GW an Wechselrichtern installiert. Das Unternehmen gilt als die weltweite Nummer eins bei der Lieferung von PV-Wechselrichtern. Seine Innovationen versorgen grüne Energieprojekte in mehr als 170 Ländern und werden von einem Netzwerk von 490 Servicestandorten unterstützt, die eine optimale Kundenbetreuung garantieren. „Wir bei Sungrow setzen uns dafür ein, durch führende Technologie und erstklassigen Service eine Brücke in eine nachhaltige Zukunft zu schlagen“, so das Unternehmen aus Anhui.

Als Innovationsführer in der Solarbranche verfügt Sungrow über ein dynamisches technisches F+E-Team, in dem 40 % der Mitarbeiter des Unternehmens beschäftigt sind. Das Unternehmen hat auch in ein eigenes Prüfzentrum investiert, das von SGS, CSA und TÜV Rheinland zugelassen ist. Sungrow hat die größte Wechselrichterfabrik der Welt. Die weltweite jährliche Produktionskapazität des Unternehmens erreicht 330 GW, einschließlich 25 GW der Produktion außerhalb Chinas und 25 GW derzeit im Bau befindlicher Anlagen.

Sungrow Hydrogen präsentierte sein Vier-zu-eins-ALK-Wasserstoffproduktionssystem und den neuesten PEM-Wasserelektrolyseur Sungrow Hydrogen Vier-zu-eins-ALK- (1000Nm³/h×4) sowie 300Nm³/h PEM-Wasserelektrolyseur, die gemeinsam mit Sungrow PV- & ESS-Produkten ausgestellt wurden.

Stephen Zhang, Direktor der Region Europa, beschreibt die Technologie der flexiblen grünen Wasserstoffproduktion folgendermaßen: Sungrow Hydrogen baut ein effizientes, intelligentes und sicheres" flexibles System zur Erzeugung von grünem Wasserstoff mit PWM-Wasserstofferzeugungsstromversorgung, Wasserelektrolyse-Wasserstofferzeugungsanlagen und intelligentem Wasserstoffmanagementsystem. Durch eine umfassende Überwachung und Clustersteuerung von der Energieerzeugung bis zur Anwendung könnte eine bessere Kopplung zwischen der Wasserstofferzeugung und der Wind- und Solarenergie erreicht werden, sodass die Anlagen und Systeme zur Wasserstofferzeugung stabiler und mit höherer Qualität arbeiten.

Vor kurzem wurde das von Huadian (Haixi) New Energy Co., Ltd. gebaute Gemeinschaftsenergiespeicherkraftwerk Qinghai Haixi Togroge mit voller Kapazität ans Netz angeschlossen. Mit einer Leistung von 270 MW/1080 MWh ist das Kraftwerk derzeit das größte einzelne elektrochemische Energiespeicherkraftwerk in China und das größte intelligente gemeinsame Energiespeicherprojekt in hochgelegenen Gebieten. Insgesamt wurden bei diesem Projekt 51 Sätze flüssigkeitsgekühlter Energiespeichersysteme vom Typ Sungrow PowerTitan in Betrieb genommen. Von der Installation über den Aufbau und die Fehlerbehebung bis hin zum Netzanschluss dauerte es nur 25 Tage!

Shuangliang Clyde Bergemann zeigt komplexe Wasserstoffproduktionssysteme

Bis vor Kurzem brachten deutsch-chinesische Joint-Ventures deutsche Spitzentechnik nach China. Jetzt funktioniert der Technologiefluss oft umgekehrt. Shuangliang Clyde Bergemann wurde 2014 von zwei leistungsstarken Partnern, der Shuangliang Eco-Energysystems Co.LTD (SEES) und der Clyde Bergemann Power Group (CBPG) als Joint Venture gegründet. SLCB ist ein Musterbeispiel dafür, wie gewinnbringend deutsch-chinesische Kooperationen sein können, so das Traditionsunternehmen aus Essen.

Shuangliang Clyde Bergemann GmbH verfügt durch die weltweit erfolgreich erstellten Projekte über große Erfahrungen mit luftgekühlten Kondensatoren (ACC) von kleinen (1-Zellen Luko) bis zu großen (48-Zellen Luko) Maßstäben. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Trockenkühlanlagen im Bereich der Energieerzeugung. Von dem Standort Essen aus werden luftgekühlte Kondensatoren für internationale Großprojekte geplant und realisiert. Dabei kann das Unternehmen auf Technik, Kapital und Erfahrungen des Großkonzerns SEES zurückgreifen.

SEES wurde 1982 in China in Jiangyin gegründet. Das Unternehmen hat sich in den letzten 30 Jahren bei der Herstellung und Systemintegration großer Umweltschutz- und Energiesparprodukte rasant entwickelt. Im Oktober 2023 brachte Shuangliang einen 10-MW-Elektrolyseur der neuen Generation mit weltweit führenden Leistungsdaten in der Branche auf den Markt. Das Wasserstoffproduktionssystem verwendet Kernkomponenten wie Druckbehälter, BOP-Einheiten und Katalysatoren, die vollständig im eigenen Unternehmen entwickelt und hergestellt werden. Das Wasserstoffproduktionssystem verwendet die fortschrittliche digitale Plattform WONDER CLOUD/OS des intelligenten Systems von Shuangliang, die einen optimalen Systembetrieb gewährleistet.

Shuangliang baut Maschinen und Anlagen und ist auch in anderen grünen Branchen aktiv. Auch bei Shuangliang mit seinen internationalen Niederlassungen zeigt sich, dass Wasserstofftechnik integraler Teil von umfassenden grünen Energie und Industrieprojekten ist.

Hefei Momenta Energy Co., Ltd.: Erdbeerkultivierung mit Wasserstofftechnik

In den vier Hallen waren eine Reihe von chinesische Zulieferern in zumeist kleinen Ständen verteilt. Hinter den kleinen Präsentationen standen zumeist größere Spezialzulieferer, die mit technischer Fachwissenschaft Materialien und Anwendungen entwickeln und laufend weiterentwickeln. Viele der Gründungen kommen aus dem Wissenschaftsbereich und von technischen Hochschulen.

Die Hefei Momenta Energy Co., Ltd. ist auf die Forschung und Produktion von Schlüsselmaterialien und -geräten für die Protonenaustauschmembran-Elektrolyse (PEM) von Wasser konzentriert. Wasserstoff ist zu wertvoll, um ihn nur zu verbrennen, ist die Devise dieser Spezialanwendungen. „Das wasserstoffangereicherte Wasserdüngesystem „Hydrogen Abundance“ wurde gemeinsam von unserem Unternehmen und der Hefei University of Technology entwickelt. Die im System eingebaute PEM-Elektrolysezelle wurde von unserem Unternehmen unabhängig entwickelt und mit unseren beiden Kernprodukten ausgestattet – einem Katalysator mit niedrigem Iridiumgehalt und einer porösen Transportschicht, die eine hervorragende Leistung aufweist. Das System verwendet eine PEM-Elektrolysezelle zur Erzeugung von Wasserstoff und das von der Hefei University of Technology entwickelte Gerät zur Erkennung der Konzentration von wasserstoffreichem Wasser und eine Steuereinheit, um wasserstoffreiches Wasser automatisch zu konfigurieren, die Lösungsrate und Speicherzeit von Wasserstoff im Wasser durch ein Mikro-Nano-Blasengerät zu beschleunigen und die Wasserstoffkonzentration nach dem angeschlossenen Belüftungsgerät in Echtzeit zu erkennen, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dieses System zielt darauf ab, das vorhandene Gewächshausbewässerungssystem zu kombinieren, um eine wasserstoffreiche Wasserbewässerung zu realisieren und die fördernde Wirkung von wasserstoffreichem Wasser auf Wachstum und Entwicklung von Erdbeeren zu überprüfen, so ein Unternehmenssprecher.

Hamburg möchte Wasserstoffhauptstadt Deutschlands werden

Für Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) ist durch den Gewinn der Wasserstoffmesse ein weiterer Schritt auf dem Weg Hamburgs zur Wasserstoffhauptstadt Deutschlands getan. "Wir wollen gemeinsam mit faszinierenden und spannenden Projekten an einem Strang ziehen, um Hamburg als Wasserstoffstandort weltweit bekannter zu machen und noch mehr zu profilieren," sagte Leonhard zur Messeeröffnung.

Wasserstoff gilt als ein wichtiger Energieträger der Zukunft - ob als Ersatz für Erdgas in der Industrie oder als Grundlage für neue umweltfreundliche Antriebe in der Schifffahrt oder in der Luftfahrt. Ohne Wasserstoff werde es nicht gelingen, die gesamte Wirtschaft CO₂-frei zu machen, sagt Jan Rispens, Geschäftsführer des Erneuerbare-Energien-Clusters Hamburg: „Das heißt, wir brauchen Wasserstoff und Wasserstoff-basierte Treibstoffe, um Klimaneutralität zu erreichen.“

Erneuerbaren Energien Hamburg Clusteragentur

Über die Erneuerbaren Energien Hamburg Clusteragentur, ein städtisches Unternehmen im Rahmen der Hamburger Wirtschaftsförderung, werden die Stärken der Wasserstoffwirtschaft in Hamburg gebündelt, vorangebracht und auch internationale Kontakte gepflegt, erklärt Astrid Dose, Prokuristin der Clusteragentur.

Auf EU- und Bundesebene scheinen chinakritische Positionen zuzunehmen. Dort besteht zum Teil eine ablehnende Haltung gegenüber Wirtschaftskooperationen mit China. Die Freie und Hansestadt pflegt lange und intensive Wirtschaftsbeziehungen mit China und insbesondere mit seiner Partnerstadt Shanghai. Über den Hamburger Hafen läuft sehr viel Handel mit China. Es existieren also sehr enge Beziehungen, die sich aber in einem komplexeren politischen Rahmen bewegen. Im Bereich Windenergie sehen viele europäischen Akteure die Konkurrenz aus China sehr kritisch. Allerdings werden bereits heute in On- und Offshore-Anlagen zahlreiche chinesische Komponenten verbaut. Cybersecurity ist im Bereich der kritischen Infrastruktur ein sehr heikles Thema.

Eine eindeutige Haltung gegenüber China gebe es nicht, so Astrid Dose. Kooperationen der Erneuerbaren Energien Hamburg Clusteragentur mit chinesischen Verbänden oder Netzwerken existierten aktuell nicht. Bislang habe es aus der Volksrepublik noch keine Anfragen gegeben. Gespräche lehne die Clusteragentur nicht kategorisch ab, möchte sie aber transparent durchführen, so Dose.

Die Clusteragentur tauscht sich regelmäßig mit dem Team Internationales der Hamburgischen Wirtschaftsförderung, HH Invest, aus. In dem Team gebe es einige Mitarbeiter*innen, die über ausreichend Sprachkompetenz verfügten, was Kooperationen mit China erleichtere. „Auf Fachmessen wie der WindEnergy Hamburg oder der Intersolar in München hatten wir bereits ein paar Gespräche mit chinesischen Ausstellern,“ berichtet Dose.

Der Wasserstoffbereich in Europa kommt eher langsam in Schwung. Man hat sich jahrelang erst einmal mit der Regularien auseinandergesetzt, und dadurch ist man im Vergleich mit China ins Hintertreffen geraten. In den USA ist die Situation wieder ganz anders. Da hapert es auch bei der Umsetzung einiger groß angekündigter Programme. Dort ist es je nach Bundesstaat sehr unterschiedlich, da dort auch ein föderalistisches System existiert. Doch das Thema Wasserstoff wird jetzt verstärkt zentral von der Hauptstadt aus gesteuert.

„Wir organisieren unter anderem Messebeteiligungen sowie Fachkonferenzen. Wir möchten Unternehmen eine Plattform bieten, wie hier auf der Messe Hydrogen Technology Expo Europe. Wir ermöglichen Unternehmen auch internationale Kontakte. Außerdem unterstützen wir Mitgliedsunternehmen in ihrer Öffentlichkeitsarbeit“, fasst Dose einige der Aufgaben der Clusteragentur zusammen.

„Wir beteiligen uns an Projekten wie Klima Ready, das Hamburger Unternehmen helfen soll, ihren Klimazielen näher zu kommen. Hierbei handelt es sich um Unternehmen aus Branchen, die sich nicht wie wir täglich mit dem Thema Energiewende beschäftigen. Diese versuchen wir in diesem Projekt zu unterstützen. Beispielsweise könnten Unternehmen durch eigene Solaranlagen auf ihren Dächern ihren Strom produzieren. „Das Thema Fachkräfte spielt für uns auch eine sehr wichtige Rolle. Daher unterstützen wir das Projekt Windschool der Stiftung Offshore-Windenergie. Die Kolleg*innen besuchen Hamburger Stadtteilschulen und möchten Jugendliche bereits für das Thema Energiewende begeistern," beschreibt Dose weitere Projekte der Clusteragentur.

„Wir möchten den Wasserstoffstandort Hamburg weiter stärken und überregional bekannt machen. Unternehmensansiedlungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Häufig arbeiten wir mit den benachbarten norddeutschen Bundesländern zusammen. Northvolt ist ein Beispiel für eine solche Kooperation. Im Schleswig-holsteinischen Heide soll eine Batteriefabrik gebaut werden, während der schwedische Konzern in Hamburg seine Zentrale etabliert.“

„Hamburg verfügt über starke Branchen wie die Luftfahrt oder den maritimen Bereich. Doch die Stadt, die Wirtschaft und der Hafen befinden sich in umfassenden Transformationsprozessen. Daher müssen auch weitere Zukunftsbranchen aufgebaut werden. In der Offshore-Windbranche gibt es bei uns schon sehr viele Unternehmen und entsprechend viele Arbeitsplätze. Diese Hidden Champions möchten wir unterstützen, sichtbar machen und weiter ausbauen,“ so Dose.

An Wasserstoff führt kein Weg vorbei 

Eines ist klar: An Wasserstoff führt kein Weg vorbei, so der NDR. Hamburg möchte dabei zu dem wichtigsten Wasserstoffstandort Europas werden. Die Hansestadt kann dabei auf etabliert grüne Branchen, vor allem im Bereich Windenergie, aufbauen und seine Stellung als grüner Logistikhub stärken. China ist in der Wasserstoffbranche mit große Abstand bei praktischen Anwendungen in der Wasserstofftechnologie weltweit führend. Die Projekte sind in Energieparks eingebunden, welche grüne Energie optimal nutzen und die Energiekosten senken. Viele neue Anwendungen entstehen in diesen Verbünden.

Die integrierte Wasserstoffwirtschaft steht in vielem noch völlig am Anfang. Durch internationale Kooperationen kann vom chinesischen Entwicklungsvorsprung profitiert, wertvolle Zeit gespart und Kosten gesenkt werden. Grüne Energie muss preiswerte Energie werden. Und die emissionsfreie Zukunft ist nur global zu realisieren. Dafür bleibt nicht viel Zeit.


Asia Media Service, Dr. Thomas Kiefer


Links

Hydrogen Technology Expo Europe

Video. NDR. Wasserstoffmesse zeigt neueste Technologien in Hamburg

Video. SAT1. Wasserstoffmesse erstmals in Hamburg gestartet

Hypesom

Trina Green Hydrogen

Sungrow

Shuangliang Clyde Bergemann

Hefei Momenta Energy

Beijing International Hydrogen Technology & Equipment Exhibition, 26.-28.03.2025

f-cell CHINA – Shanghai, 12.11.-14.11.2024

HY+FC Expo China - Hangzhou, Mai 2025

IEexpo Guangzhou, September 2025

Messeübersicht Grüne Energie China

China investiert massiv in grünen Wasserstoff

Wasserstoff - China überholt Europa

China an der Spitze der Solarzellenproduktion: Warum der Westen nicht mithält

China ist weiterhin weltweit führend bei Wind- und Solarenergie. Das Land hat doppelt so viele Kapazitäten im Bau wie der Rest der Welt zusammen.

Erneuerbaren Energien Hamburg Clusteragentur

hamburg-business. Hamburg wird zum globalen Hub für die Energiewende

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