Halle A1.B11
13. August 2025
EVE Power wurde 2012 gegründet und ist eine Tochtergesellschaft von EVE Energy aus Huizhou, Guangdong. Das Unternehmen verfügt über Kerntechnologien in den Bereichen Zellentwicklung und Systemintegration und bietet Produkte und Lösungen aus den Bereichen Zellen, Module, BMS und Systeme an, die in mit alternativen Antrieben betriebenen Personenkraftwagen, Nutzfahrzeugen, Baumaschinen, Energiespeichern und Elektroschiffen weit verbreitet sind. EVE Power hat eine komplette Industriekette aufgebaut: „Nickel-, Kobalt- und Lithiumabbau – Batteriematerial – Batterieproduktion – Batterierecycling – Batteriewiederaufbereitung.
EVE Power gilt als Tier-1-Batterielieferant und ist der drittgrößte Hersteller von Energiespeicherbatteriezellen der Welt. Laut einer Studie von SNE Research aus dem Jahr 2024 war Eve Energy der neuntgrößte Hersteller von Batterien für Elektrofahrzeuge weltweit mit einem Marktanteil von 2,3 Prozent.
Internationalisierung
Im Januar 2024 startete Eve Energy seine globale Geschäftstätigkeit mit der Bekanntgabe der Fertigstellung von sieben regionalen Hauptsitzen. Die Regionalbüros befinden sich in Peking, Südchina, Zentralchina, Südwestchina, Nordostchina, Asien-Pazifik und Südostasien.
EVE Energy investiert 1 Milliarde Euro in den Ausbau der Batteriefabrik in Malaysia mit Fokus auf Energiespeicher-Batterien. Produktionsbeginn ist Ende 2027. Bereits Anfang 2025 startete dort die weltweit 53. Fabrik von EVE Energy für die Produktion von 21700-Rundzellen für Elektrowerkzeuge (z.B. Akkuschraubern, Bohrmaschinen, Sägen) und Zweiräder.
EVE Energy betrachtet das neue Projekt als Erweiterung des Standorts und möchte hier vor allem sichere, langlebige und zuverlässige Energiespeicherbatterien herstellen. Das Projekt wird die internationale Expansion des Unternehmens vorantreiben und dabei helfen, die Risiken durch eskalierende internationale Handelskonflikte zu mindern. Zudem soll es die wachsende globale Nachfrage nach Energiespeicherprodukten decken.
Neben Malaysia kündigte EVE Energy im Juni 2023 an, über 1 Milliarde US-Dollar in eine Batteriefabrik für Elektrofahrzeuge (EV) in Ungarn zu investieren. Das Projekt befindet sich in Debrecen und soll eine Bauzeit von vier Jahren haben.
Europäischer Hauptsitz in München
Der europäische Regionalfirmensitz von EVE Energy wurde in München eröffnet. Die in Europa verkauften Produkte von EVE Energy decken die drei Hauptbereiche Energiespeicherung, Leistungsstarke Batterien und Verbraucherbatterien ab. Das Unternehmen hat nacheinander mit BMW, Rimac, Mercedes-Benz, Jaguar Land Rover und anderen bekannten Marken zusammengearbeitet. Der Bau der ungarischen Fabrik ist in vollem Gange, und es werden mehrere Lieferzentren in Europa eingerichtet, die einen bequemeren Lieferservice bieten sollen. Außerdem wird die Strategie der CO2-Neutralität aktiv vorangetrieben. Aus Gründen der Ressourceneinsparung und des Umweltschutzes kooperiert EVE Energy mit lokalen Unternehmen und Institutionen an einem geschlossenen Recyclingsystem für Lithiumbatterien.
EVE Energy hat sich auf den lokalen Austausch konzentriert, in Ungarn ein Kooperationsmemorandum mit der Universität von Debrecen unterzeichnet, die lokale Fußballmannschaft gesponsert und weitere Maßnahmen zur Entwicklung der lokalen Gesellschaft und Kultur ergriffen, so der Geschäftsführer der EVE Germany GmbH Dr. Zhang Ru bei seiner Eröffnungsansprache.
Die Gründung des Europäischen EVE-RFS einen wichtigen Schritt im Entwicklungsprozess von EVE Energy und ist als bedeutsame Handlung im Hinblick auf die Internationalisierung und Globalisierung zu sehen sei. Die Wettbewerbsvorteile sowie die Vorteile der Ressourcenbündelung von „globaler Fertigung, Lieferung und Dienstleistung“ würden dadurch optimal eingesetzt, damit das Unternehmen auf dem europäischen Markt expandieren und seine Kunden besser erreichen und bedienen könne, erklärte die Stellvertretende Direktorin von EVE Energy Frau Zhou Hongyan.
EVE Energy arbeitet weiter an der Verbesserung seiner internationalen strategischen Ausrichtung. Die formelle Gründung des Europäischen EVE-RFS ist ein wichtiger Meilenstein des Unternehmens hin zu einem „Näher am Kunden, Dienst vor Ort!“-System und wird den Aufbau einer „kundenbezogenen“ Plattform zur schnelleren Reaktion auf Marktbedürfnisse und zum besseren Kundenservice weiter fördern.
EVE Energy auf der IAA
Auch bei EVE sind nicht nur die neuen Produkte spannend, die es in München zu sehen sind. Batterietechnologie aus China: immer leistungsfähiger, immer umweltfreundlicher, immer kostengünstiger. Damit wird nicht nur die Elektromobilität günstiger als die Verbrenner-Technologie. Ohne diese enorme Innovationsdynamik ist die notwendige Energiewende nicht zu schaffen.
Spannend dürfte es sein, was es Neues über die weiteren Geschäfts und Kooperationspläne von EVE für Europa zu erfahren ist. Besonders auch Deutschland braucht weitere große Anbieter von Batterietechnik, die ihr Wissen, das von zigtausenden Techniker und einer etablierten Massenproduktion stammt, ins Land zu holen. EVE liefert nicht nur Batterien sondern auch Technologiekompetenz.
Asiatische Konzerne bringen Zukunftstechnik nach Europa
Persönliche Anmerkung des Autors: Das die geplante Batteriefabrik in Heide ein Milliardengrab würde, war von Anfang an zu befürchten. Northvolt fehlte Erfahrungswissen und Geschäftserfahrung. Jetzt wird die Übernahme des Konkursbetriebs durch die US-Firma Lyten von der Politik als Rettung des Projekt gefeiert. Lyten hat wenige hundert Mitarbeiter, kaum Erfahrung, geschweige integrierte Lieferketten. Die Eigentümerstruktur ist unklar. Doch die Tinte unter den Verträge ist noch nicht trocken, da sondierte Lyten bereits, wie es weitere Steuermillionen als Subvention bekommt.
Erfahrene Großproduktzenten können diese Werke in Europa weitgehend ohne Subventionen aufbauen. Diese gibt es nicht nur in China, sondern auch in Japan und Südkorea. Noch wichtiger wie deren solide Kapitalbasis ist deren hohe Technologiekompetenz, sind deren zigtausende Entwickler, welche die Technologie voranbringen. Es nutzt wenig in Heide überteuerte und veraltete Batterien von einem „Start Up“ produzieren zu lassen, welche der Markt nicht braucht. Konzerne wie EVE Energie wären die besten Betreiber für dieses Werk gewesen. Aber dafür fehlt in Deutschland eine Willkommenskultur und scheinbar jeglicher Sachverstand.
Links
EVE Energy Co., Ltd.
EVE Deutschland
Feier zum 24. Jubiläum von EVE Energy
EVE Energy baut Batterieproduktion in Malaysia aus
EVE Energy hat eigene Lösungen für den europäischen Energiespeichermarkt vorgestellt
Grünes Licht für Eve Powers Batteriefabrik in Debrecen
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Lyten – Northvolts seltsamer Retter
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ASIA MEDIA SERVICE, Dr. Thomas Kiefer
Foto: EVE Energy auf der IAA 2023 © Thomas Kiefer
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