free web design templates



Bundeskanzler Scholz wirbt für stärkeren Wissenschaftsaustausch mit China und plädiert für offene Automärkte in Europa, auch für chinesische Fahrzeuge

 
15. April 2024


Mit diesen Schlagzeilen berichtet die Deutsche Welle von dem zweiten Tag des Chinabesuchs des Bundeskanzlers. Bei einer Diskussion an der Tongji-Universität Shanghai mahnte Scholz fairer Wettbewerb und Freihandel an.

Die Tongji-Universität in Hamburgs Partnerstadt Shanghai geht auf deutsche Vorläufer-Institute zurück und gilt als Schwerpunkteinrichtung der deutsch-chinesischen wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Sie ist in China führend im Bereich Stadtplanung und Automobiltechnik. An ihr arbeiten auch viele deutsche Konzerne in Kooperationsprojekten mit. Seit über dreißig Jahren sind wir, die Initiatoren der Silkrail-Initiative, mit der Tongji eng verbunden und führen mit Dozenten der Tongji zahlreiche Kulturprojekte durch. Kooperationen im universitären Bereich könnten auch für die neue Hochschule, die in Oberbillwerder geplant ist, interessant sein und sich auf die Themen neue Antriebstechniken und Elektromobilität konzentrieren. Die Grundlagen müssten jetzt schon geschaffen werden und mit dem DB Duss Umschlag Billwerder würde ein Branchencluster entstehen, welche einer solchen wissenschaftlichen Kooperation den nötigen Praxisbezug liefert.

„Scholz sprach sich überdies für einen stärkeren Wissenschaftsaustausch mit China aus. Während der Corona-Krise seien die Kontakte deutlich zurückgegangen, was nicht gut sei, sagte er. Die Gespräche und wechselseitigen Besuche müssten wieder zunehmen. Der Kanzler verwies in diesem Zusammenhang auf die Zahl chinesischer Studierender in Deutschland und betonte, es sei positiv, dass diese wieder ansteige, berichtet des Deutschlandfunks aus Shanghai.

Allerdings müsse Firmen aus beiden Ländern Spielraum gegeben werden. Unternehmen müssten Produktionsstätten errichten dürfen, ohne dass dies durch bürokratische Hürden erschwert werde. "Wir möchten natürlich, dass unsere Unternehmen keine Beschränkungen haben. Aber umgekehrt verhalten wir uns genauso, wie wir es hier vorhaben", sagte Scholz mit Blick auf deutsche Skepsis gegenüber Tendenzen innerhalb der EU, die Märkte gegen internationale Konkurrenz zu verteidigen, berichtet Die Zeit online von dem Kanzlerbesuch an der Tongji.

Dafür ist es notwendig, die Verhältnisse und Fakten vor Ort zu kennen. Nach einer Erhebung von Asia Media Service gibt es über 500 größere Produktionswerke der Deutschen Autobranche in China. Die Gewinne sind dort fast doppelt so hoch, wie bei anderen Auslandsinvestitionen. Die deutschen Unternehmen leiden in China meist weniger unter staatlichen Beschränkungen, sondern daran, dass die chinesische Konkurrenz technologisch schnell aufholte. So kündigte Volkswagen während der Kanzlerreise weitere Milliardeninvestitionen an. Die Vorstände von BMW und Mercedes, die in der Kanzlerdelegation mitreisen, plädierten ebenfalls für offene Märkte und verstärkte technologische Zusammenarbeit mit China. Eine Abschattung würde in Deutschland zu Wohlstandsverlust führen und die deutsche Industrie im weltweiten technologischen Wettrennen zurückwerfen.

Deutsche Konzerne forschen verstärkt in China und nutzen diese neuen Technologien für ihr weltweites Geschäft. So wie Bosch seine Produktionsstätte für nachhaltige Wasserstoffantriebe in Chongqing, die der Kanzler einen Tag zuvor besuchte. Alleine Bosch hat laut Geschäftsbericht über 70 Unternehmen in China. Bei seinem Besuch des Bosch-Werks sagte Scholz, dass die Fabrik zeige, wie wichtig Zusammenarbeit sei, um große Herausforderungen wie den Klimawandel zu bewältigen. 

Der Bereich Wasserstoff ist für den Cluster Neue Antriebstechniken in Hamburg eine weitere spannende Kooperationsmöglichkeit und Chongqing einer der führenden Technologiezentren der Welt für Wasserstofftechnologie.

Auch in Chongqing stand eine Gesprächsrunde mit Studenten auf dem Programm des Bundeskanzlers. Schwerpunkt war das Thema Stadtplanung, bei dem die Metropole mit 30 Millionen Einwohnern einiges zu bieten hat. Auf Basis solcher Gespräche können auch Probleme konstruktiv angesprochen und zusammen nach Lösungen gesucht werden. Die Welt braucht eine verständnisvollere und intensivere Zusammenarbeit, um die drängenden Probleme der Menschheit zu lösen. Kooperationen und wissenschaftliche Zusammenarbeit sind die Basis dafür. Scholz macht in China dafür große Politik. Mit unserer Silkrail-Initiative hoffen wir dafür einen kleinen Beitrag leisten zu können. Es soll nicht nur dem Gütertransport dienen, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung anregen sowie den wissenschafts- und Kulturaustausch fördern.


Bundesregierung, Bundeskanzler Scholz in Chongqing

Pressestatement von Bundeskanzler Scholz am 14. April 2024
in Chongqing

Pressestatement von Bundeskanzler Scholz am 15. April 2024
in Schanghai

CRI online, Bundeskanzler Olaf Scholz trifft zu China-Besuch in Chongqing ein

Deutschlandfunk: Besuch in Shanghai. Scholz pocht in China auf fairen Wettbewerb für Autohersteller. Bundeskanzler Scholz hat sich für offene Automärkte in Europa ausgesprochen, auch für chinesische Fahrzeuge

Spiegel online,Scholz pocht auf gleiche Wettbewerbsbedingungen für Autohersteller

Zeit.de, Scholz fordert in China fairen Wettbewerb für Autoindustrie
 

Mobirise


Hamburg-Abend in Shanghai, November 2015 mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz. Vertragsunterzeichnung. Foto: Thomas Kiefer